"Die Präsidentinnen", 2019
Auf meinen zahllosen Flügen durch den theatralischen Kosmos hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr jede Beschränkung auf ein bestimmtes Feld -wie Text, Komposition, Regie, Ausstattung- aufgelöst. In heiterem Staunen übernehme ich in meinen Inszenierungen leidenschaftlich gern das ganze Paket...
"Flügelschläge" von Martin Zels, UA, 2018
Werner Schwabs "Die Präsidentinnen", 2019
Bild: Lothar Pühringer
F.K. Waechter: "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren", 2020
"Kaschtanka" von Anton Tschechow, 2024
Bilder: David Hochgatterer
Meinen Vätern gewidmet. Ein Ensemble von Musikern, Dichtern und Vagabunden. Freie Improvisationen, geprobtes Programm, schamanische Trommelwirbel und Salto Natale. Zwischen Konzertsaal und
Seminarraum. Keine Wand in Sicht...
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AUFGETAUCHTES...
August 2025
In den letzten Tagen ärgere ich mich überdurchschnittlich viel.
Das Thema sind Schnarchzapfen. Menschen also, die ein Tempo haben, das weit unter dem liegt, was ich noch als ‘Gangart’ bezeichnen würde. Menschen, die eben einfach ihr eigenes Tempo haben, sagen sie.
Und was mache ich also damit? Ich, der ich mich diesem Tempo anpassen soll, meine ich. Wenn ich nicht meinen ganzen Kram alleine machen will… meine ich.
Was! Meine ich denn da alles zusammen?
Ich frage mich gerade -wirklich und ernsthaft- was denn so in einem hohen Tempo liegt: Schaffensdrang, Geschick, Schubkraft, ein ‘leistungsstarkes Getriebe’ und die große Freude, anzupacken und wirkungsvoll zu sein?
Oder vielmehr: Ungeduld, manisches Getriebensein und die Unfähigkeit, sich an langsamem Werden und Wachsen zu erfreuen?
Was dagegen ist aber nun die so gern gepriesene Ruhe, mit der sich nicht wenige Menschen um mich herum so durch’s Leben wälzen?
Ist das nicht eigentlich eine pure Unterspanntheit, gar Depression und der Hang, beispielsweise in Suff und Nebel viel zu sprechen und bei Tageslicht einfach nicht viel auf die Reihe zu kriegen?
Oder vielleicht doch eher die schillernd magische Kunst der Betrachtung, das entschiedene Empfangen von Wesentlichem und die Erfahrung von Kraft und Weisheit durch Gelassenheit?
Natürlich, natürlich! Wenn man sich so dumm-dual aus dem Fenster lehnt, wie ich in dieser Schreiberei, kann ja nur schnell hingeschmissener Mist herauskommen! Nichts eben, das den Fragen, die ich mir in diesen letzten Tagen stelle, eine wirklich nährende Antwort wäre!
Ich muss es also doch ruhig angehen: mich ekstatisch, klar und in Frieden für mein hohes Tempo entscheiden. Und dann einfach sehen, wer nach einiger Zeit noch neben mir geht…
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