Auf dem Tisch steht mein Tablet. Unser Blick ruht auf deinem Horoskop. Wir treffen uns von Angesicht zu Angesicht, wenn ich dir für ein bis zwei Stunden Rat gebe. Am liebsten im wirklichen Leben, aber auch gerne über eine Videokonferenz.
Ich begleite dich ein Stück, umkreise mit dir das Wunder, das du bist. Und erzähle von diesem ganz besonderen Moment, als dein einzigartiges Wesen auf diese Erde niedergekommen ist. Ausgestattet mit Talenten, Aufgaben und einer ganzen Schatzkiste voller Eigenheiten, gehst du deinen Weg, immer weiter...
warum machen wir das?
Nichts ist in Stein gemeißelt, was unser Schicksal auf Erden betrifft. Wir haben einen freien Willen und sind immer eingeladen, ihn zu gebrauchen! Dennoch folgt alles Leben Gesetzen, die wir in ihrer geistigen, wesenhaften Natur bisher noch kaum ermessen.
So vieles begegnet uns auf unserem Weg... und das meiste davon auf geheimnisvolle Weise wieder und wieder! Die Astrologie ist eine Kunst, die diese archaischen Zusammenhänge in Bilder und Geschichten fasst. In Zyklen und Kreisen vollzieht sich all unsere Entwicklung. Sich selbst so zu begreifen, schenkt unserem Geist tiefen Sinn. Und dem Herzen Zuversicht.
wie mache ich das?
Wenn ich meine Art, ein Horoskop zu deuten, beschreiben wollte, würde ich es so tun: ich spreche aus dem Raum, den mein Gegenüber und ich in unserer Begegnung erschaffen.
Immer in der geistigen Gegenwart meiner Lehrer, meiner Ahnen, Helfer und Krafttiere.
Nicht selten geschieht es mir, dass ich dabei über einzelne Aspekte des betreffenden Horoskops Dinge sage, die ich selber gar nicht unbedingt vertreten würde! Im Nachhinein, nicht zuletzt bekräftigt durch die Menschen, deren Horoskopzeichnung ("Radix") ich betrachtete, muss ich mir beinahe immer lächelnd eingestehen, dass "sie" recht hatten...
woher habe ich das?
Als ich neunzehn war, begann Prasthan Dachauer (1940-2016), ein wunderbarer österreichischer Maler und Astrologe, mich ganz langsam in den endlos tiefen Kaninchenbau der Astrologie hineinzulocken. "Es wird Zeit, dass Du spirituell wirst!", murmelte er eines Sommermorgens im Garten seiner paradiesischen Einöde. Bald darauf war ich sein begeisterter und sicher auch vergesslichster Schüler.
Nicht durchgehend, aber in den letzten gut zwanzig Jahren sehr intensiv, habe ich mich seither in die Astrologie eingearbeitet. Immer orientiert an der "Münchener Rhythmenlehre" von Wolfgang Döbereiner, die auch mein alter Freund Prasthan studiert hatte...
AUFGETAUCHTES...
Mai 2025
Das Leben zeigt sich im Mai von seiner schönsten Seite, heißt es. Und ja, schau ich mich um, möcht ich am liebsten springen, juchzen und komische Sachen machen! Also springe und juchze ich, und mache komische Sachen… sehe ich mich aber ein wenig genauer um und an, zeigt sich ein etwas anderes Bild. Gelinde ausgedrückt.
Ich habe noch nie so viele Leute am Rande ihrer Belastbarkeit, in der Mitte ihrer Nöte und dabei am Anfang eines dringenden Generalumbaus erlebt. Die Leute gehen nicht mehr in Kneipen und Konzerte, besuchen immer weniger Vorträge oder Seminare, planen deutlich weniger Urlaub und fragen sich immer öfter, gelegentlich auch mich, ob sie tatsächlich auf dem richtigen Weg sind? Und I aa! Es geht mir genau so. Ich stehe auch am Bahnsteig und weiß gar nicht, ob ich überhaupt in den Zug einsteigen will, für den ich mir gestern noch mit Freude eine Fahrkarte gekauft habe…
Draussen, da und dort, wo wir nie sind, wissen sie auch nicht, ob demnächst tatsächlich der seligste Weltfrieden ausbricht, oder ob es noch nie so finster ausgesehen hat, wie im Moment! Die Astrologen überschlagen sich in alle Richtungen, die Alltagspropheten der neuen Medien ebenso. Jetzt heißt es stark sein, und jetzt soll man endlich Schwäche zulassen...
Genau! Alles auf einmal. So machen wir das. Springen und Juchzen nicht vergessen! Und im Herbst können wir ja sagen, dass es leider wieder Herbst geworden ist…
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